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So wenig Kunstlicht wie möglich,
so viel Beleuchtung wie notwendig!
Das ist unser Motto und Ziel. Für unsere Natur, Umwelt,
Gesundheit und den grenzenlosen Blick in den Nachthimmel!
Wer soll erreicht werden?
Unsere Initiative richtet sich an Planer, Errichter, Betreiber
und Verantwortliche von Beleuchtungsanlagen im
Außenraum, aber auch an alle interessierten Bürger.
Unsere Homepage!
www.hellenot.org ist eine österreichweit und darüber
hinaus bekannte Informationsplattform für Fragen rund
um die Lichtverschmutzung.
Auszeichnungen!
Im Jahr 2002 wurde die Initiative mit dem „Ford Umweltpreis“
ausgezeichnet, 2005 gewann sie den ersten Preis des
CIPRA-­Wettbewerbs „Zukunft in den Alpen“.
Wer steht dahinter?
Vor über zehn Jahren hat die Zusammenarbeit der Tiroler
Umweltanwaltschaft und der Tiroler Landesmuseen für den
sorgsamen Umgang mit Licht begonnen. Mit Sachkenntnis
unterstützt wird „Die Helle Not“ von zahlreichen Partnern,
finanziell von Land, Bund und der Europäischen Union.
Das Projekt zeigt negative Auswirkungen
von Kunstlicht im Außenraum auf und
bringt Vorschläge für eine energieeffiziente
und umweltverträgliche Beleuchtung.
Was ist
Die Helle Not?
Das Internationale Jahr der Astronomie 2009 wurde auch
in Österreich mit zahlreichen Veranstaltungen, Rundfunk-
und Fernsehbeiträgen begangen. Oft wurde dabei auf
„Die Helle Not“ verwiesen, die gerade in der 3. Auflage
erschienen war. Die Initiative von Astronomen der
Universität Wien führte in diesem Jahr zur Einrichtung
einer interdisziplinären Arbeitsgruppe in der Wiener
Umwelt­anwaltschaft, in welcher Mediziner, Astronomen
und Biologen ihre Aktivitäten zur Eindämmung der Licht­
verschmutzung koordinieren. Ein wichtiges Ergebnis dieser
Zusammenarbeit ist das von 16 Natur- und Umwelt-
schutzorganisationen getragene „Positionspapier Licht­
verschmutzung“. Vor dem Hintergrund der „La Palma
Deklaration zum Schutz des Nachthimmels“ werden in
diesem Papier zentrale Forderungen zur Optimierung
künstlicher Beleuchtung im Außenraum formuliert.
Im Bereich der Lichttechnik gewinnen LEDs mittlerweile
auch bei der Außenbeleuchtung zusehends an Bedeutung.
Da warmweiße LEDs bei ersten Untersuchungen des Tiroler
Landesmuseums auch hinsichtlich der Attraktivität für
Insekten gut abschneiden, setzen viele Natur- und Umwelt­
schützer hohe Erwartungen in diese energiesparende
Technologie. Da es sich bei LEDs aber um nahezu punkt­
förmige Lichtquellen handelt, ist vor allem auf die Vermei-
dung von Blendwirkungen zu achten. Qualitativ hoch-
wertige, gut abgeschirmte Leuchten sind daher bei LEDs
von besonderer Bedeutung. LEDs sind gut steuerbar, über
Dimmung und Bewegungssensoren besteht die Möglichkeit,
Energie zu sparen und gleichzeitig die Lichtverschmutzung
zu reduzieren. Dabei ist aber immer zu beachten, dass
nicht durch einen vermehrten Einsatz von Lichtquellen die
Energie­einsparung zunichte gemacht wird.
Die Stadt Wien bekennt sich in ihrem „Masterplan Licht“
zur Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse techno­
logischer Entwicklung bei der Außenbeleuchtung.
Der Arne-Carlsson-Park im 9. Bezirk wurde deshalb 2010
mit 19 LED-Leuchten ausgestattet, die zeigen werden,
wie sich diese Technologie in der Praxis bewährt. Auch die
Kugelleuchten auf der Donauinsel sollen 2012 gegen
LED-Leuchten getauscht werden.
Das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen künstli-
cher Beleuchtung im Außenraum ist nicht zuletzt dank
der Initiative „Helle Not“gewachsen. Bei der Umsetzung
entsprechender Maßnahmen gibt es aber nach wie vor viel
zu tun: Noch immer werden Fassaden von Hochhäusern und
Einkaufszentren mit Lichteffekten bespielt und Werbe­
träger übermäßig angestrahlt. Dazu eröffnen Technologien
wie LEDs neue Möglichkeiten im Bereich der Außenwerbung.
Ein Gesetz gegen Lichtverschmutzung, nach slowenischem
Vorbild, würde die rechtliche Situation deutlich verbessern.
„Die Helle Not“ wird uns auch in der 4. Auflage eine
unverzichtbare Hilfe bei der Bewusstseinsbildung zum
Thema Lichtverschmutzung sein. Ich wünsche viel Freude
beim Lesen!
Was ist Die Helle Not?
Beitrag der
Wiener Umweltanwältin
Mag.a Dr.in Andrea Schnattinger
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