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Schipistenbeleuchtung ist nicht nur sehr energieaufwändig,
sondern kann neben der Störung von Anrainern auch
Barrierewirkungen, Vertreibungseffekte sowie die Beeinträch-
tigung der Ruhephase von Wildtieren verursachen.
Beleuchtete Schipisten in den Alpen
In unseren Breiten stellen energieintensiv beleuchtete
Schipisten eine Attraktion dar. Häufig wird über die
gesamte Wintersaison, 4-6 Tage die Woche, stundenlang
der Schnee bestrahlt. Dieser reflektiert das Licht in das
weite Umfeld.
Die Beleuchtung von Pisten und Lifttrassen muss begrenzt
werden. Oftmals wird scheinbar zu Werbezwecken Sommer
und Winter über die Betriebszeiten hinaus beleuchtet.
Leuchten
Zur Vermeidung von Streulicht ist eine professionelle
Planung der Beleuchtungsinstallation unerlässlich.
Betriebsweise
Die Beleuchtungsintensität soll dem Bedarf angepasst
werden. So ist zu Trainingszeiten weniger Licht notwendig
als im Spielbetrieb. Auch eine Begrenzung der Beleuch-
tungsdauer ist festzulegen.
Im Bild sind Strahler des FSV-Stadions in Frankfurt mit Metallhalogendampf-
Hochdrucklampen zu sehen. Die ursprünglich stark vorhandene Streustrahlung
in die Umgebung konnte mit Ausblendrastern deutlich reduziert werden.
Die Sichtbarkeit auf weite Distanz ist dennoch gegeben.
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Sportstättenbeleuchtung
Das Freizeitangebot verlagert sich vermehrt in die Nacht-
stunden. Durch entsprechende Beleuchtung nehmen
Lichtimmis­sionen zu. Dies birgt Probleme für die Umwelt,
kann störende Auswirkungen auf Anrainer haben, oder
sogar die Verkehrssicherheit gefährden.
Für Sportstättenbeleuchtung ergibt sich aufgrund der
verschiedenen Sportarten und Sportflächen ein heraus­
forderndes Anforderungsprofil.
Normen und Empfehlungen
In technischer Hinsicht ist Sportstättenbeleuchtung in der
Europäischen Norm EN 12193 geregelt. Das Österreichische
Institut für Schul- und Sportstättenbau, kurz ÖISS, bietet
weitere Empfehlungen wie den „Beleuchtungsguide für
Außenanlagen“ und die „Lichttechnischen Anforderungen
an Beleuchtungsanlagen für Stadien“.
Lampen
Aus ökologischer Sicht werden warmweiße LEDs und
Natriumdampf-Hochdrucklampen empfohlen. Das
gelb­liche Licht der Natriumdampf-Hochdrucklampe ist
aufgrund sicherheitstechnischer Gründe nicht für alle
Sportarten geeignet. Ist in diesem Fall oder aufgrund
technischer Anforderungen, wie Fernsehaufnahmen, weißes
Licht erforderlich, werden derzeit Metallhalogen­dampf-
Hochdrucklampen eingesetzt. Dabei ist zumindest ein Fil-
ter, welcher Ultra­violett-Strahlung bzw. kurzwelliges Licht
bis 420 Nano­meter aus dem Spektrum filtert, einzusetzen.
Leuchtdioden mit möglichst geringem Blauanteil im
Spektrum wären grundsätzlich vorzuziehen. Derartige
LED-Beleuchtungssysteme sind im Handel noch nicht
erhältlich, Spezialanlagen können jedoch gefertigt werden.
Sportstätten, die keine flächige Ausleuchtung erfordern,
wie Eisstock- und Rodelbahnen, können durch LED-Leuchten
jedenfalls fachlich korrekt beleuchtet werden.
Was können Sie tun?
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